Der Fast-Fashion Gigant Shein hat 2023 in Großbritannien einen Umsatz von 1,55 Milliarden Pfund (ca. 2,03 Milliarden US-Dollar) erzielt und damit sein Wachstum auf dem noch vor Deutschland wichtigsten europäischen Markt weiter ausgebaut. Wie mehrere britische Medien berichten, erreicht die Shein Distribution UK Limited laut einer aktuellen Einreichung im vergangenen Jahr zudem einen Gewinn vor Steuern von 24,4 Millionen Pfund.
Shein konnte seinen Umsatz im Vergleich zu den zuvor berichteten 1,122 Milliarden Pfund um 38 % steigern. Die vorherigen Zahlen umfassten jedoch einen Zeitraum von 16 Monaten, was die Wachstumsrate des Unternehmens noch bemerkenswerter erscheinen lässt. Shein ist auf dem britischen Markt nun ähnlich groß wie der direkte Wettbewerber Boohoo.
Shein hat spätestens durch die Übernahme der Marke Missguided im letzten Jahr, die zuvor zur Frasers Group von Mike Ashley gehörte, seine Position in Großbritannien auch strategisch gestärkt. Dies erhöht den Wettbewerbsdruck auf etablierte britische Modeunternehmen wie Asos und Boohoo, die mit sinkender Nachfrage nach der Pandemie und steigender Konkurrenz im stationären Handel konfrontiert sind. Shein, das mittlerweile nach der Gründung in China seinen Hauptsitz in Singapur hat, beschäftigt laut The Guardian dabei in Großbritannien nur rund 30 Mitarbeiter.
Im Zuge des Erfolgs bereitet sich Shein nun auf einen Börsengang in London vor. Der geplante IPO ist Teil einer langfristigen Strategie, mit der das Unternehmen seine Präsenz im internationalen Markt festigen möchte. Die Zahlen aus Großbritannien unterstreichen die globale Expansionsstrategie von Shein, das bereits in zahlreichen Märkten erfolgreich Fuß gefasst hat. Ob und wie sich der Börsengang auf die Wachstumsdynamik auswirken wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass Shein mit seinem disruptiven Geschäftsmodell weiterhin die Wettbewerbslandschaft in der Modeindustrie verändert.