Klarna hat mit seinem KI-getriebenen Effizienzprogramm offenbar einen Volltreffer gelandet. Der schwedische Zahlungsdienstleister kommt mittlerweile laut Techcrunch auf rund 1 Million US-Dollar (rund 930.000 Euro) Umsatz pro Mitarbeiter – ein deutlicher Sprung gegenüber dem Vorjahr, in dem dieser Wert noch bei 575.000 US-Dollar lag.
Eigene KI statt Salesforce und neues Personal
Bereits im vergangenen Jahr hatte Klarna angekündigt, in weiten Teilen der Organisation auf selbst entwickelte KI-Lösungen zu setzen. Die Folge: Das Unternehmen trennte sich von Salesforce als CRM-Dienstleister und stellte deutlich weniger neue Mitarbeiter ein. Stattdessen übernimmt Künstliche Intelligenz zunehmend Aufgaben, die bisher menschliche Angestellte erledigten.
Kundendienst als Sparquelle
Besonders hoch ist der Einsparungseffekt im Kundenservice. Klarna hatte geplant, etwa 700 befristete Mitarbeiter in diesem Bereich durch KI-gestützte Chatbots zu ersetzen. Gleichzeitig wurde das Angebot, wieder mit echten Menschen zu sprechen, kürzlich teilweise reaktiviert – offenbar als Reaktion auf Nutzerkritik. Zudem hat Klarna-CEO Sebastian Siemiatkowski auf der SXSW-Konferenz weitere Kehrtwende verkündet: Das Unternehmen will wieder vermehrt im Kundenservice einstellen – ausschließlich für Premium-Kunden.
Wachstum ja, Börsengang nein
Im ersten Quartal 2025 verzeichnete Klarna einen Umsatzanstieg von 13 % auf 701 Millionen US-Dollar (rund 651 Mio. Euro). Dennoch verschob das Unternehmen seine US-Börsenpläne, nachdem neue US-Strafzölle unter Ex-Präsident Trump für Unruhe an den Finanzmärkten gesorgt hatten. Einen neuen Zeitplan für das IPO gibt es bislang nicht.