OpenAI hat laut Medienberichten nach einem groß angelegten Anteilsverkauf ehemaliger und aktueller Mitarbeiter eine Bewertung von rund 500 Milliarden US-Dollar (ca. 475 Mrd. Euro) erreicht. Damit überholt das Unternehmen SpaceX und ByteDance und ist nun das weltweit wertvollste private Unternehmen.
Im Rahmen einer sogenannten Sekundärtransaktion wechselten laut Bloomberg Anteile im Wert von etwa 6,6 Milliarden US-Dollar (rund 6,3 Mrd. Euro) den Besitzer. OpenAI hatte ursprünglich rund 10 Milliarden US-Dollar (9,5 Mrd. Euro) für den Verkauf genehmigt – ein deutlich höheres Volumen als die zunächst geplanten 6 Milliarden. Teilnahmeberechtigt waren nur Mitarbeitende mit mindestens zweijähriger Haltedauer ihrer Anteile.
Investorengruppe mit klarem Zukunftsfokus
Käufer waren namhafte Investoren wie SoftBank, Thrive Capital, MGX aus Abu Dhabi, Dragoneer Investment Group sowie T. Rowe Price. Der Umstand, dass nur etwa zwei Drittel der genehmigten Summe tatsächlich platziert wurden, wird als Zeichen für das Vertrauen der Belegschaft in die langfristige Entwicklung des Unternehmens gewertet.
OpenAI war bereits im April mit 300 Milliarden US-Dollar bewertet worden. Der rasante Anstieg der Bewertung binnen weniger Monate deutet auf eine enorme Markterwartung hin – auch aufgrund umfangreicher Kooperationen und Investitionspläne.
Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Strategische Partnerschaften treiben Wachstum
Zuletzt hatte OpenAI mehrere milliardenschwere Deals bekannt gegeben: So soll ein Vertrag mit Oracle im Volumen von 300 Milliarden US-Dollar zur Nutzung von Rechenkapazitäten bestehen. Zudem wird über eine Zahlung von 10 Milliarden US-Dollar (rund 9,5 Mrd. Euro) an Broadcom für speziell entwickelte KI-Chips berichtet. In Großbritannien ist OpenAI über das Projekt Stargate am Aufbau der nationalen KI-Infrastruktur beteiligt.
Parallel dazu wird über eine weitreichende Umstrukturierung im Verhältnis zu Microsoft verhandelt. Der Tech-Konzern soll künftig bis zu 30 Prozent an OpenAI halten.
Mit Sora wird KI massentauglich
Erst kürzlich veröffentlichte OpenAI mit „Sora“ eine App für kurze, KI-generierte Videos, die derzeit nur in den USA und Kanada verfügbar ist. Nutzer können mit dem Modell Sora 2 eigene Videos erstellen und online teilen. Kritisch wird gesehen, dass sich damit auch täuschend echte Videos mit falschen Inhalten oder gefälschten Personen erstellen lassen – was das Risiko für Desinformation erhöht.
Gleichzeitig loben viele Beobachter die einfache Zugänglichkeit der Technologie. OpenAI schafft es damit, Künstliche Intelligenz einem breiten Publikum nahezubringen. In dieser Hinsicht liegt das Unternehmen derzeit vor Konkurrenten wie Meta, die mit der eigenen App „Vibes“ ein ähnliches Ziel verfolgen. Der Erfolg von Sora und ChatGPT zeigt, wie OpenAI nicht nur technologische Innovation vorantreibt, sondern auch deren gesellschaftliche Akzeptanz gezielt fördert.