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Gütesiegel beim Einkauf: Vertrauen sinkt trotz hoher Relevanz

BIO Gemüße in einem Korb
Foto: Lebensmittelverban Deutschland

Key takeaways

Eine neue Studie zeigt: Zwei Drittel der Deutschen achten beim Lebensmitteleinkauf auf Gütesiegel – doch das Vertrauen ist brüchig. Besonders die Gen Z ist anspruchsvoll, informiert und skeptisch gegenüber Greenwashing. Preisaufschläge akzeptieren viele nur bei Labels, die zur eigenen Lebensweise passen.

Lesezeit ca. 2 Minuten

Immer mehr Verbraucher in Deutschland berücksichtigen beim Lebensmitteleinkauf Gütesiegel – doch ihr Vertrauen in deren Aussagekraft bröckelt. Laut der aktuellen Simon-Kucher Food-Label-Studie 2025 beziehen 71 Prozent der Deutschen Zertifizierungen wie „bio“ oder „fair gehandelt“ aktiv in ihre Kaufentscheidung ein. Besonders Bio-Produkte, Fair-Trade-Siegel und funktionale Inhaltsstoffe wirken verkaufsfördernd. Gleichzeitig sorgen Greenwashing-Vorwürfe für wachsende Skepsis.

Siegel sind im Alltag präsent

Ein Großteil der Konsumenten orientiert sich beim Einkauf an Lebensmittelsiegeln. Neben klassischen Bio- oder Fair-Trade-Zertifikaten achten 64 Prozent auch auf Produktversprechen wie „zuckerfrei“ oder „high protein“. Besonders stark nachgefragt sind natürliche Inhaltsstoffe und sogenannte Clean Labels, denen 80 Prozent der Befragten Vertrauen schenken.

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Preispremium ja – aber nicht für jedes Label

Während ein Großteil bereit ist, für nachhaltige, faire oder biologische Produkte mehr zu zahlen, stoßen andere Siegel auf Zurückhaltung. Nur 46 Prozent der Kunden akzeptieren Preisaufschläge für vegetarische oder vegane Zertifizierungen. Auffällig: Deutlich höhere Aufpreise lassen sich nur mit religiösen Labels wie halal oder koscher durchsetzen. Bis zu 40 Prozent Aufschlag werden hier von bis zu einem Viertel der Kunden in Kauf genommen.

Lebensstil beeinflusst Zahlungsbereitschaft

Entscheidend für die Akzeptanz von Preisaufschlägen ist die persönliche Lebensweise. Wer bereits bewusst lebt, zeigt eine höhere Bereitschaft zur Investition. So steigt die Zahlungsbereitschaft für nachhaltige Produkte bei umweltbewussten Konsumenten von 65 auf 78 Prozent. Ähnliche Effekte zeigen sich bei vegan/vegetarischen Labels und funktionalen Inhaltsstoffen wie solchen zur Darmgesundheit.

Gen Z als treibende Kraft – und kritische Instanz

Vor allem die Gen Z gilt als besonders affiner Zielgruppe für Food-Labels. Sie kennt sich mit Siegeln überdurchschnittlich gut aus, 78 Prozent sind bereit, dafür mehr zu bezahlen. Gleichzeitig zeigt sie sich überdurchschnittlich skeptisch gegenüber möglichen Greenwashing-Praktiken. Während die Gen X Zertifikaten häufiger gleichgültig gegenübersteht, beeinflusst die Gen Z mit ihrer Haltung maßgeblich die Zukunft von Gütesiegeln im Lebensmittelmarkt.

Greenwashing schwächt Vertrauen

Ein Drittel der Konsumenten misstraut Nachhaltigkeitszertifikaten, 35 Prozent zweifeln an klimabezogenen Aussagen. Die Sorge, dass Standards nicht eingehalten oder Labels lediglich zu Marketingzwecken eingesetzt werden, belastet die Glaubwürdigkeit. Vertrauen ist die zentrale Währung der Siegel – fällt dieses weg, verlieren sie ihren Einfluss auf das Kaufverhalten.

Fazit: Relevanz ja, Vertrauen fragil

Die Studie zeigt ein ambivalentes Bild: Gütesiegel bleiben ein entscheidender Faktor beim Lebensmitteleinkauf, doch ihr Einfluss hängt zunehmend von Transparenz, Kontrolle und Zielgruppenverständnis ab. Wer Zertifizierungen nutzt, muss ihre Relevanz mit echter Glaubwürdigkeit untermauern – sonst droht ein Vertrauensverlust, der sich direkt im Kaufverhalten niederschlägt.

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