Meta beginnt ab Montag in den USA mit der Testphase eines neuen Community-gestützten Faktenprüfsystems auf Facebook, Instagram und Threads. Das bisherige Drittanbieter-Fact-Checking-Programm wird damit schrittweise abgelöst.
Alternative zur klassischen Faktenprüfung
Das neue System orientiert sich am „Community Notes“-Modell von X (ehemals Twitter), bei dem Nutzer kurze Erläuterungen zu Beiträgen hinzufügen können, um deren Kontext zu verbessern. Diese Anmerkungen werden allerdings nur veröffentlicht, wenn eine breite Übereinstimmung zwischen Nutzern mit unterschiedlichen Standpunkten besteht. So soll verhindert werden, dass eine bestimmte politische oder ideologische Perspektive dominiert.
In den ersten Wochen der Testphase werden Community Notes nicht öffentlich sichtbar sein. Stattdessen testet Meta zunächst die Qualität und Relevanz der Beiträge, bevor sie offiziell in den Plattformen integriert werden.
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Strenge Zulassungskriterien für Community-Notes-Autoren
Um einen Beitrag zu verfassen oder zu bewerten, müssen Nutzer einige Kriterien erfüllen: Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein, ihr Konto muss seit mindestens sechs Monaten existieren und sich in gutem Ansehen befinden. Zudem ist eine verifizierte Telefonnummer oder die Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung erforderlich.
Community Notes werden zunächst in sechs Sprachen angeboten, die in den USA weit verbreitet sind, darunter Englisch, Spanisch, Chinesisch, Vietnamesisch, Französisch und Portugiesisch. Eine Erweiterung auf weitere Sprachen ist geplant.

Gewinnen in der Plattform-Ökonomie
Kein Einfluss auf Sichtbarkeit von Inhalten
Im Gegensatz zur bisherigen Faktenprüfung werden Community Notes keine direkten Auswirkungen auf die Verbreitung von Beiträgen haben. Während das Fact-Checking-Programm dazu führte, dass Beiträge mit Fehlinformationen in ihrer Reichweite eingeschränkt wurden, sollen die Community Notes lediglich als zusätzliche Kontextinformation dienen.
Meta setzt bei der Entwicklung auf den offenen Algorithmus von X, plant jedoch Anpassungen für die eigenen Plattformen. Langfristig soll das System international ausgerollt werden, vorerst bleibt das Drittanbieter-Fact-Checking-Programm jedoch außerhalb der USA bestehen.